Wissenschaftsbarometer Schweiz – Video

Was ist das Wissenschaftsbarometer Schweiz? Wie erheben wir unsere Daten, was sind Kernergebnisse und inwiefern können die Ergebnisse Grundlage für Wissenschaftskommunikation und Politik in der Schweiz sein?

In einem neuen Kurzvideo stellen die Projektleitenden Prof. Dr. Mike S. Schäfer (Universität Zürich) und Prof. Dr. Julia Metag (Universität Münster) sowie Beiratsmitglied Dr. Philipp Burkard (Geschäftsführer von Science et Cité) das Projekt vor:

Wissenschaftsbarometer Schweiz
Der Wissenschaftsbarometer Schweiz untersucht, welche Einstellungen die Schweizer Bevölkerung zu Wissenschaft und Forschung hat und wo sie sich über derartige Themen informiert. Das Langzeitprojekt wurde 2016 von Prof. Dr. Mike S. Schäfer (Universität Zürich) und Prof. Dr. Julia Metag (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) ins Leben gerufen. Methodische Basis des Projektes ist eine repräsentative Telefonumfrage bei Schweizerinnen und Schweizern ab 15 Jahren, die alle 3 Jahre stattfindet. Das Projekt wird von der Gebert Rüf Stiftung, der Stiftung Mercator Schweiz und dem Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ) der Universität Zürich finanziert.

Wissenschaftsbarometer 2022: Mehrheit der Schweiz vertraut der Wissenschaft – teilweise auch kritische Stimmen

Das Interesse an Wissenschaft und das Vertrauen in Forschung war während der Pandemie gewachsen. Nun hat es sich wieder auf dem Ausgangsniveau eingepegelt, wie der Wissenschaftsbarometer Schweiz 2022 zeigt. Online-Quellen und Instant Messenger haben als Informationsquellen für wissenschaftliche Themen an Bedeutung gewonnen.

Die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer findet, dass Forschung inklusive Grundlagenforschung notwendig ist und ihr Leben verbessert. Laut den neuen Ergebnissen des Wissenschaftsbarometer Schweiz stimmen 71 bzw. 67 Prozent der Befragten diesen Aussagen zu. Eine Mehrheit von 66 Prozent ist ausserdem der Ansicht, wissenschaftliche Forschung solle staatlich unterstützt werden. 54 Prozent der Bevölkerung meinen, dass politische Entscheidungen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen sollten.

Vertrauenshöhepunkt während der Corona-Pandemie

Der Blick auf frühere Wissenschaftsbarometer-Erhebungen verdeutlicht, dass das öffentliche Interesse an Wissenschaft und das Vertrauen in sie zu Beginn der Corona-Pandemie sogar angestiegen waren. 2022 pendelten sie sich aber wieder auf dem vergleichsweise hohen Ausgangsniveau ein. Während 2019 noch 56 Prozent der Befragten angaben, Wissenschaft und Forschung in hohem oder sehr hohem Masse zu vertrauen, waren es Ende 2020, in einer Hochphase der Pandemie, knapp 67 Prozent. Diese Zahl ist nun wieder auf 59 Prozent gesunken. «Das unterstreicht einerseits, dass die meisten Schweizerinnen und Schweizer wissenschaftlicher Forschung positiv gegenüberstehen», kommentiert Mike Schäfer, Professor für Wissenschaftskommunikation an der Universität Zürich und Co-Leiter des Wissenschaftsbarometer Schweiz. «Aber unsere Resultate machen auch deutlich, was die teils hitzigen Diskussionen der vergangenen Monate gezeigt haben: Es gibt durchaus kritische Stimmen.»

Kritische Stimmen haben teilweise zugenommen

Zwar findet immer noch eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung, dass Forscherinnen und Forscher die Öffentlichkeit über ihre Arbeit informieren sollten. Jedoch stimmen dieser Forderung im Jahr 2022 mit 69 Prozent deutlich weniger Menschen zu als noch vor der Pandemie (79 Prozent). 22 Prozent der Befragten sind zudem der Ansicht, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft steckten unter einer Decke. Geteilte Meinungen finden sich bei den Fragen, ob man sich im Allgemeinen zu sehr auf die Wissenschaft verlasse (36 Prozent Ablehnung, 30 Prozent Zustimmung) oder ob Wissenschaft ohne Einschränkung alles erforschen dürfe (43 Prozent Ablehnung, 26 Prozent Zustimmung).

Internet-Quellen lassen Fernsehen und Printmedien hinter sich

Der Wissenschaftsbarometer zeigt zudem, dass die Schweizer Bevölkerung im Jahr 2022 teils über andere Informationsquellen mit Wissenschaft und Forschung in Kontakt kommt als noch vor einigen Jahren. «Wir sehen hier einen Medienwandel», so Co-Studienleiterin Julia Metag, Professorin für Kommunikationswissenschaft, «der sich schon in den vergangenen Studien abgezeichnet hat, aber durch die Corona-Pandemie teilweise beschleunigt wurde – etwa einen Trend hin zu Online-Quellen und Messengern». So haben Internet-Quellen das Fernsehen und Printmedien mittlerweile eindeutig hinter sich gelassen, wenn es um die Themen Wissenschaft und Forschung geht. Zu den meistgenutzten Internet-Quellen zählen Websites und Apps von etablierten Nachrichtenmedien, gefolgt von Wikipedia, Behörden-Websites und Videoplattformen wie YouTube. Instant Messenger wie WhatsApp oder Telegram haben als Informationsquellen während der Pandemie an Bedeutung gewonnen. Dafür wurden persönliche und Live-Formate wie Ausstellungen, Vortragsveranstaltungen oder öffentliche Diskussionen weniger besucht.

Erfahrungen mit Desinformation sind verbreitet

Die meisten Schweizerinnen und Schweizer stossen zumindest gelegentlich auf Inhalte zu wissenschaftlichen Themen, die sie für Desinformation halten – also Informationen, die sie selbst für falsch und eine gezielte Täuschung halten. Nur ein kleiner Teil der Befragten gibt an, dies sei nie der Fall. Die meisten Menschen gehen vorsichtig mit Inhalten um, die ihres Erachtens Desinformation sind: Die Mehrheit derjenigen, die auf Desinformation stiessen, war in der Folge skeptischer gegenüber der Quelle dieser Inhalte (53 Prozent) und teilte sie nie oder nur selten mit anderen (51 Prozent).

Die Broschüre «Wissenschaftsbarometer Schweiz 2022» mit Infografiken sowie einen detaillierten Tabellenband mit den Ergebnissen des Wissenschaftsbarometer Schweiz finden Sie bei den Ergebnissen.

Wissenschaftsbarometer Schweiz
Der Wissenschaftsbarometer Schweiz untersucht, welche Einstellungen die Schweizer Bevölkerung zu Wissenschaft und Forschung hat und wo sie sich über derartige Themen informiert. Das Langzeitprojekt wurde 2016 von Prof. Dr. Mike S. Schäfer (Universität Zürich) und Prof. Dr. Julia Metag (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) ins Leben gerufen. Methodische Basis des Projektes ist eine repräsentative Telefonumfrage bei Schweizerinnen und Schweizern ab 15 Jahren, die alle 3 Jahre stattfindet. Das Projekt wird von der Gebert Rüf Stiftung, der Stiftung Mercator Schweiz und dem Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ) der Universität Zürich finanziert.
COVID-19-Edition des Wissenschaftsbarometer Schweiz: Befragungsdaten online verfügbar

COVID-19-Edition des Wissenschaftsbarometer Schweiz: Befragungsdaten online verfügbar

Die Daten der Wissenschaftsbarometer-Sonderbefragung zum Thema COVID-19 sind nun auf der Online-Plattform FORSbase verfügbar. Auf Anfrage können sie dort abgerufen und für akademische Forschung genutzt werden.

Im November 2020 führte das Wissenschaftsbarometer Schweiz eine Online-Befragung durch, bei der eine repräsentative Stichprobe der Schweizer Wohnbevölkerung zu Einstellungen und Informationsnutzung während der Corona-Pandemie befragt wurde. Die Ergebnisse wurden kürzlich veröffentlicht.
Nun können die Daten dieser Sonderbefragung im Online-Repositorium FORSbase des Schweizer Kompetenzzentrum Sozialwissenschaften (FORS) abgerufen werden. Der Datensatz umfasst 1’072 Fälle und beinhaltet 103 Variablen zu den soziodemografischen Merkmale der Befragten, ihren Einstellungen zur Rolle der Wissenschaft während der Pandemie, ihrem Wissen über COVID-19, ihrem Informationsverhalten sowie zu Einschätzungen von Eltern über die Internetnutzung ihrer Kinder. Dem Datensatz sind ausführliche Informationen zur Methode und die Fragebögen auf Deutsch, Französisch und Italienisch beigefügt. Um die Daten abrufen zu können, ist eine Anfrage nötig, in der beschrieben wird, wofür die Daten genutzt werden sollen. Die Nutzung ist auf akademische Forschung beschränkt.

Zum Datensatz

Befragungsdaten der COVID-19-Edition des Wissenschaftsbarometer Schweiz. Universität Zürich, Zürich. Distributed by FORS, Lausanne 2021. https://doi.org/10.23662/FORS-DS-1239-1

Wissenschaftsbarometer Schweiz "COVID-19" | Baromètre Scientifique Suisse "COVID-19"

COVID-19-Edition des Wissenschafts­barometer Schweiz: Wissenschaft soll sich während Pandemie einbringen

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In der COVID-19-Pandemie vertraut die Schweizer Bevölkerung der Wissenschaft. Sie möchte, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Expertise in Öffentlichkeit und Politik einbringen. Zudem ist sie mehrheitlich der Meinung, dass politische Entscheidungen zum Umgang mit der Pandemie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen sollten. Das zeigt die COVID-19 Edition des «Wissenschaftsbarometer Schweiz», die am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ) der UZH in Zusammenarbeit mit der Universität Münster durchgeführt wird.

Das Vertrauen der Schweizer Bevölkerung in Wissenschaft und Forschung ist während der Corona-Pandemie gestiegen. So geben 67 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung an, ihr Vertrauen in die Wissenschaft sei «hoch» oder «sehr hoch». 2019 und 2016 waren es 56 und 57 Prozent. Auch die Zustimmung zur staatlichen Förderung von Wissenschaft ist nach wie vor hoch: Während 2019 73 Prozent «stark» oder «sehr stark» zustimmten, sehen dies Ende 2020 weiterhin 74 Prozent der Bevölkerung so. Das grundsätzliche Interesse an Wissenschaft und Forschung ist ebenfalls gestiegen: 57 Prozent gaben 2019 an, «stark» bis «sehr stark» am Thema interessiert zu sein. Aktuell sind es 60 Prozent.

«Ich freue ich mich über diesen Vertrauensbeweis gegenüber Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich teilweise sieben Tage pro Woche für die Eindämmung von COVID-19 engagieren», sagt Claudia Appenzeller, Generalsekretärin der Akademien der Wissenschaften Schweiz, welche die Sonderbefragung ermöglicht haben.

Wissenschaftler vor Behörden, Politikern und Journalisten
Wenn es um die Corona-Pandemie geht, vertraut die Schweizer Bevölkerung den Aussagen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. So liegen auf einer Skala von 1 («überhaupt kein Vertrauen») bis 5 («sehr hohes Vertrauen») Ärzte und medizinisches Personal und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Spitzenwerten von 4.1 und 3.9 deutlich vor Vertretern von kantonalen Behörden und Bundesämtern (3.3), Politikerinnen und Politikern (2.7) und Journalistinnen und Journalisten (2.6).

77 Prozent der Bevölkerung stimmen zudem «stark» oder «sehr stark» zu, dass das Wissen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wichtig ist, um die Verbreitung des Coronavirus in der Schweiz zu verlangsamen. Entsprechend wünscht sich eine grosse Mehrheit von 72 Prozent («stark» oder «sehr stark»), dass politische Entscheidungen im Umgang mit der Pandemie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen. «Vertrauen in und Interesse an Wissenschaft sind in der Schweiz nicht nur anhaltend hoch, sondern in Corona-Zeiten sogar noch gestiegen», sagt Prof. Mike S. Schäfer, Universität Zürich, Co-Leiter des Wissenschaftsbarometer Schweiz und der COVID-19-Edition. 63 Prozent der Bevölkerung wollen, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich aktiv an politischen Debatten über die Pandemie beteiligen. «Sie müssen sollten dies jedoch mit geeinter Stimme tun: Obwohl die Mehrheit der Bevölkerung wissenschaftliche Kontroversen durchaus für produktiv hält, geben gleichzeitig 65 Prozent an, sie seien verunsichert, wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich öffentlich widersprechen.»

Die Schweizer Bevölkerung hat Verständnis für Kontroversen innerhalb der Wissenschaft und bewertet die Kommunikation aus der Wissenschaft positiv. Mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent, «stark» oder «sehr stark») findet, dass Kontroversen zwischen Wissenschaftlern hilfreich sind, weil sie dazu beitragen, dass sich richtige Forschungsergebnisse durchsetzen. Nur 32 Prozent meinen, dass Wissenschaftler nicht verständlich über Corona kommunizieren könnten.

Eine Minderheit mit Hang zu kontroversen Ansichten
Die Ergebnisse der COVID-19-Edition des Wissenschaftsbarometers beleuchten aber auch kritischere Haltungen zur Corona-Pandemie. Dabei zeigt sich, dass 27 Prozent («stark» oder «sehr stark») finden, dass die Corona-Pandemie zu einer grösseren Sache gemacht wird, als sie eigentlich ist. 21 Prozent glauben, dass die Zahl der Menschen, die an Corona sterben, von den Behörden absichtlich übertrieben werde.

Extremere Ansichten sind seltener, aber vorhanden: 16 Prozent glauben, dass mächtige Leute die Corona-Pandemie geplant habenhätten. 9 Prozent bezweifeln, dass es Beweise für die Existenz des neuartigen Coronavirus gebe. «Auch wenn die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung nicht an Verschwörungstheorien in Zusammenhang mit der Corona- Pandemie glaubt, gibt es durchaus eine kleine Gruppe von Personen, die die wissenschaftlichen Informationen zu Corona anzweifeln», erklärt Prof. Julia Metag, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Co-Leiterin des Wissenschaftsbarometer Schweiz und der COVID-19-Edition. «Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssen dies bei ihrer Kommunikation über die Pandemie berücksichtigen.»

Medienkonsum zu Corona wird vom Fernsehen dominiert
In den Jahren 2016 und 2019 waren Fernsehen und Internet die Orte, an denen die Schweizer Bevölkerung am häufigsten mit Wissenschaft und Forschung in Kontakt kam. In Zeiten der Pandemie ist es insbesondere das Fernsehen, das als Informationsquelle zum Thema Corona genutzt wird. Danach folgen Gespräche mit Verwandten, Bekannten und Freunden und sowie das Internet als Situationen bzw. Quellen, inan denen man dem Thema häufig begegnet.

Gemischte Gefühle zur Medienberichterstattung zu Corona
Das Wissenschaftsbarometer hat auch erhoben, wie die Schweizer Bevölkerung die Medienberichterstattung zu Corona bewertet. Sie findet diese insbesondere «ausführlich», «informativ» und «verständlich». 43 Prozent der Bevölkerung empfindet die Berichterstattung aber auch als «nervig» und «übertrieben».

Mehr Informationen zu Vorgehen und Methode sowie Grafiken zu den Ergebnissen der COVID-19-Edition des «Wissenschaftsbarometer Schweiz» finden Sie unter Ergebnisse / Résultats COVID-19


Edizione COVID-19 del «Barometro scientifico svizzero»: il mondo scientifico deve dare il suo contributo durante la pandemia

Durante la pandemia di COVID-19 la popolazione svizzera confida nella scienza: desidera che gli scienziati partecipino alla discussione pubblica e politica, apportando le loro conoscenze e competenze. Inoltre, la maggioranza degli svizzeri ritiene che le decisioni politiche su come affrontare la pandemia dovrebbero basarsi su conoscenze scientifiche. Lo dimostra l’edizione COVID-19 del «Barometro scientifico svizzero», redatto dall’Istituto di scienze della comunicazione e di ricerca sui media dell’Università di Zurigo (Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ) der UZH) in collaborazione con l’Università di Münster.

La fiducia della popolazione svizzera nella scienza e nella ricerca è aumentata durante la pandemia di coronavirus: il 67 percento della popolazione residente in Svizzera dichiara di avere una fiducia «alta» o «molto alta» nella scienza. Nel 2019 e nel 2016, solo il 56 e rispettivamente il 57 percento era tanto fiducioso. Anche il grado di approvazione della promozione statale della scienza rimane elevato: se, nel 2019, il 73 percento della popolazione la favoriva «fortemente» o «molto fortemente», alla fine del 2020 il 74 percento continua ad essere di quest’opinione. Ma pure l’interesse generale per la scienza e la ricerca è aumentato: nel 2019 il 57 percento dichiarava di essere «fortemente» o «molto fortemente» interessato all’argomento. Attualmente la quota è del 60 percento.

«Questa dimostrazione di fiducia nei confronti degli scienziati, impegnati a volte sette giorni su sette nel tentativo di contenere il COVID-19, mi rallegra», afferma Claudia Appenzeller, segretaria generale delle Accademie svizzere delle scienze, istituzione finanziatrice di questo sondaggio speciale.

Scienziati davanti ad autorità, politici e giornalisti
In fatto di pandemia di coronavirus, la popolazione svizzera ha fiducia nelle dichiarazioni degli scienziati. Su una scala da 1 («nessuna fiducia») a 5 («fiducia molto alta), medici e personale medico e scientifico ottengono, con punte di 4,1 e 3,9, risultati nettamente migliori rispetto ai rappresentanti delle autorità cantonali e degli Uffici federali (3,3), ai politici (2,7) e ai giornalisti (2,6).

Il 77 percento della popolazione condivide inoltre «fortemente» o «molto fortemente» l’opinione che le conoscenze degli scienziati sono importanti per rallentare la diffusione del coronavirus in Svizzera. Di conseguenza, una larga maggioranza del 72 percento vorrebbe «fortemente» o «molto fortemente» che le decisioni politiche concernenti la pandemia si basassero su conoscenze scientifiche.

«La fiducia e l’interesse per la scienza non solo sono costantemente elevati, ma sono addirittura aumentati in tempi di corona», afferma Mike S. Schäfer, professore all’Università di Zurigo e codirettore del Barometro scientifico svizzero e dell’edizione COVID-19. Il 63 percento della popolazione vuole che gli scienziati partecipino attivamente ai dibattiti politici sulla pandemia. «Tuttavia, vorrebbero che lo facessero con una sola voce: nonostante la maggioranza della popolazione consideri fondamentalmente utili le controversie scientifiche, allo stesso tempo il 65 percento ammette di essere turbato quando gli scienziati si contraddicono pubblicamente.»

In generale, la popolazione svizzera ha comprensione per le controversie in seno alla comunità scientifica e valuta positivamente la comunicazione proveniente dalla scienza. Oltre la metà degli intervistati (il 56 percento) ritiene – «fortemente» o «molto fortemente» – che le dispute tra gli scienziati siano utili poiché favoriscono il progresso della ricerca e l’affermarsi di risultati corretti. Solo il 32 percento pensa invece che gli scienziati non siano in grado di comunicare chiaramente sul coronavirus.

Una minoranza con tendenza a adottare punti di vista controversi
I risultati dell’edizione COVID-19 del Barometro scientifico mettono però anche in luce posizioni più critiche nei confronti della pandemia di coronavirus. Risulta infatti che il 27 percento degli intervistati ritiene («fortemente» o «molto fortemente») che la gravità della pandemia venga gonfiata. Il 21 percento crede che il numero dei decessi dovuti al coronavirus venga deliberatamente esagerato dalle autorità.

Punti di vista più estremi sono meno frequenti ma esistono: il 16 percento è convinto che i potenti abbiano pianificato la pandemia di coronavirus, mentre il 9 percento dubita che esistano prove dell’esistenza del nuovo virus. «Anche se la maggioranza degli svizzeri non crede alle teorie cospiratorie concernenti la pandemia di coronavirus, vi è senz’altro un piccolo gruppo di persone che mette in dubbio le informazioni scientifiche sul coronavirus», spiega la professoressa Julia Metag dell’Università di Münster in Vestfalia (Westfälische Wilhelms-Universität Münster), codirettrice del Barometro scientifico svizzero e dell’edizione COVID-19. «Gli scienziati devono tenerne conto nella loro comunicazione sulla pandemia».

Consumo mediatico: la televisione in testa
Nel 2016 e nel 2019, televisione e Internet sono stati i luoghi in cui la popolazione svizzera è entrata più frequentemente in contatto con la scienza e la ricerca. Durante la pandemia, è soprattutto la televisione ad essere utilizzata quale fonte di informazione su questi temi, seguita dalle discussioni con parenti, conoscenti e amici, nonché da Internet. Queste sono le principali fonti di informazione e le situazioni in cui il tema Covid è spesso presente.

Sentimenti contrastanti sulla copertura mediatica del coronavirus
Il barometro scientifico ha anche esaminato la reazione della popolazione svizzera alla copertura mediatica sul coronavirus. In generale, essa viene considerata «dettagliata», «informativa» e «comprensibile». Tuttavia, il 43 percento della popolazione la ritiene «fastidiosa» ed «esagerata».

Ulteriori informazioni sulla procedura e i metodi utilizzati, nonché grafici sui risultati dell’edizione COVID-19 del «Barometro scientifico svizzero» sono disponibili (in tedesco e francese) su Ergebnisse / Résultats COVID-19.

Open Data: Befragungsdaten des Wissenschaftsbarometer Schweiz 2019 verfügbar

Open Data: Befragungsdaten des Wissenschaftsbarometer Schweiz 2019 verfügbar

Die Daten des Wissenschaftsbarometer Schweiz von 2019 sind nun auch bei FORSbase verfügbar. Sie können abgerufen und für akademische Forschung verwendet werden.

Die Daten der ersten Befragungswelle des Wissenschaftsbarometer Schweiz aus dem Jahr 2016 sind bereits im Online-Repositorium FORSbase des Schweizer Kompetenzzentrum Sozialwissenschaften (FORS) hinterlegt. Nun können dort auch die Daten der zweiten Befragungswelle aus Juni und Juli 2019 abgerufen werden. Der Datensatz umfasst 1’050 Fälle und 110 Variablen zu den soziodemografischen Merkmalen der Befragten, ihren Einstellungen gegenüber Wissenschaft und Forschung, ihrem Wissen darüber und ihrem Informationsverhalten. Dem Datensatz sind ausführliche Informationen zur Methode und die Fragebögen auf Deutsch, Französisch und Italienisch beigefügt. Die Nutzung ist auf akademische Forschung beschränkt.

Befragungsdaten des Wissenschaftsbarometer Schweiz 2019. Universität Zürich, Zürich. Distributed by FORS, Lausanne 2020. https://doi.org/10.48573/wpf5-hf36

Wissenschaftsbarometer-Ergebnisse im SBFI-Bericht «Forschung und Innovation 2020 in der Schweiz»

Wissenschaftsbarometer-Ergebnisse im SBFI-Bericht «Forschung und Innovation 2020 in der Schweiz»

Das Schweizerische Staatsekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) verweist im jüngsten Report zu Forschung und Innovation in der Schweiz auf Befunde der Wissenschaftsbarometer-Befragung 2019.

Das Schweizerische Staatsekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat gemeinsam mit einer externen Expertengruppe zum zweiten Mal nach 2016 einen Bericht erarbeitet, der Erfolge, Herausforderungen und Rahmenbedingungen von Forschungsaktivitäten in der Schweiz analysiert. Der Bericht ist ein wichtiger Gradmesser für Zustand und Zukunft der Schweizer Unternehmens- und Forschungslandschaft. Er thematisiert unter anderem die Bedeutung der öffentlichen Wahrnehmung von Wissenschaft. Hierbei verweist er auch auf Ergebnisse des Wissenschaftsbarometers 2019, die zeigen, dass die Schweizer Bevölkerung der Wissenschaft allgemein hohes Vertrauen entgegenbringt. Der Bericht kann hier auf Deutsch, Französisch sowie in einer englischen Kurzfassung abgerufen werden:

Wissenschaftsbarometer 2019: Vertrauen in Wissenschaft und Forschung nach wie vor hoch

Die Schweizer Bevölkerung vertraut Wissenschaft und Forschung stark bis sehr stark. Wie der «Wissenschaftsbarometer Schweiz» 2019 zeigt, steht sie der Wissenschaft positiv gegenüber und möchte über die Forschung informiert werden. Am wichtigsten ist der Bevölkerung Forschung zu Klima und Energie.

Das Vertrauen der Schweizer Bevölkerung in Wissenschaft und Forschung ist nach wie vor hoch. Das zeigen aktuelle Daten der repräsentativen Umfragestudie «Wissenschaftsbarometer Schweiz» 2019. So geben 56 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung an, ihr Vertrauen in die Wissenschaft sei «hoch» oder «sehr hoch». Damit ist das Vertrauen in die Wissenschaft ähnlich ausgeprägt wie bei der ersten Befragung des Wissenschaftsbarometer Schweiz 2016 – damals waren es 57 Prozent. «Insgesamt vertrauen Männer der Wissenschaft ein wenig mehr als Frauen, und jüngere Menschen ein wenig mehr als ältere», erklärt Mike S. Schäfer, Professor der UZH, der die Studie gemeinsam mit Julia Metag, Professorin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, leitet. «Ein weitreichender Verlust des gesellschaftlichen Vertrauens in die Wissenschaft lässt sich damit nicht zeigen», so Schäfer, «das entspricht auch den Ergebnissen vergleichbarer Studien in anderen Ländern».

Das Vertrauen in Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Universitäten ist sogar noch höher: Fast zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten vertrauen diesen in hohem oder sehr hohem Masse. Auch dies unterscheidet sich nur geringfügig von den Ergebnissen 2016. Mit diesem hohen Vertrauen verbunden ist ein insgesamt positives Bild der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. «Die Befragten weisen den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern überwiegend positive Eigenschaften wie ‘kompetent’, ‘erfahren’ oder ‘verantwortungsbewusst’ zu», so Julia Metag.

Positives Bild von Wissenschaft und Forschung
Die Ergebnisse des Wissenschaftsbarometers zeigen, dass die Schweizerinnen und Schweizer der Wissenschaft insgesamt positiv gegenüberstehen. 64 Prozent sind der Ansicht, dass wissenschaftliche Forschung ihr Leben verbessert. 73 Prozent der Befragten finden Grundlagenforschung notwendig, und ebenfalls 73 Prozent meinen, Forschung solle staatlich unterstützt werden.

Zudem will die Schweizer Bevölkerung über Wissenschaft informiert werden: So sind 79 Prozent der Befragten der Ansicht, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollten die Öffentlichkeit über ihre Arbeit informieren. 36 Prozent würden gern einmal in einem wissenschaftlichen Projekt mitforschen. Allerdings sind nur 28 Prozent der Meinung, Bürgerinnen und Bürger sollten mitentscheiden, zu welchen Themen geforscht wird.

Klima- und Energieforschung intensivieren
Wenn es nach der Schweizer Bevölkerung geht, sollte die Wissenschaft in den nächsten Jahren insbesondere zu den Themen Klima und Ener¬gie forschen. An zweiter Stelle in der Prioritätenliste rangiert Forschung zu Gesundheit und Ernährung. Dann folgen Verkehr und Mobilität, Einwanderung und Integration sowie Kommunikation und Digitalisierung.

Internet zentrale Informationsquelle für wissenschaftliche Themen
Laut den aktuellen Ergebnissen kommt die Schweizer Bevölkerung am häufigsten im Internet mit Wissenschaft und Forschung in Kontakt. Dort informieren sie sich vor allem auf Wikipedia oder auf den Webseiten und Apps von Zeitungen und Zeitschriften über wissenschaftliche Themen. Damit bestätigt sich, dass die Digitalisierung voranschreitet und auch die Kommunikation wissenschaftlichen Wissens zusehends verändert.

Junge Menschen stossen über YouTube auf Wissenschaft
Betrachtet man die Schweizer Bevölkerung insgesamt, dann sind Zeitungen und Zeitschriften sowie Wikipedia die wichtigsten Quellen für wissenschaftliche Informationen. Für junge Schweizerinnen und Schweizer allerdings ist YouTube die zentrale Quelle: 44 Prozent der befragten 15- bis 34-Jährigen gibt an, «häufig» oder «sehr häufig» über YouTube mit Wissenschaft und Forschung in Kontakt zu kommen – mehr als auf jedem anderen Kanal. Bei dieser Altersgruppe spielen auch Facebook und andere soziale Netzwerke für den Kontakt mit wissenschaftlichen Themen eine nennenswerte Rolle (30 Prozent), Messenger wie WhatsApp (9 Prozent) allerdings nicht.

Die Broschüre «Wissenschaftsbarometer Schweiz 2019» mit Infografiken sowie einen detaillierten Tabellenband mit den Ergebnissen des Wissenschaftsbarometer Schweiz finden Sie bei den Ergebnissen.

Wissenschaftsbarometer Schweiz
Der Wissenschaftsbarometer Schweiz untersucht, welche Einstellungen die Schweizer Bevölkerung zu Wissenschaft und Forschung hat und wo sie sich über derartige Themen informiert. Das Langzeitprojekt wurde 2016 von Prof. Dr. Mike S. Schäfer (Universität Zürich) und Prof. Dr. Julia Metag (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) ins Leben gerufen. Methodische Basis des Projektes ist eine repräsentative Telefonumfrage der Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren, die alle 3 Jahre stattfindet. Das Projekt wird von der Gebert Rüf Stiftung, der Stiftung Mercator Schweiz und dem Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IKMZ) der Universität Zürich finanziert.

Neue Broschüre: Die Resultate des Wissenschaftsbarometer 2019 im Überblick

Die neue Broschüre zeigt die wichtigsten Resultate des Wissenschaftsbarometer 2019 kompakt und grafisch aufbereitet. Auf der Ergebnisseite kann die zweisprachige (FR/DE) Broschüre, sowie die einzelnen Abbildungen daraus als Bilddateien, heruntergeladen werden.
Gedruckte Broschüren (12 x 12 cm) können beim Team des Wissenschaftsbarometers per Bestellformular bestellt werden.

Tabellenband Wissenschaftsbarometer 2019

Neuer Tabellenband: Alle Resultate des Wissenschaftsbarometer 2019 im Detail

Ergänzend zur kompakten Wissenschaftsbarometer-Broschüre stehen auch die Resultate des Wissenschaftsbarometer 2019 als Tabellenband zur Verfügung. Die Resultate der Befragung werden darin jeweils als Gesamtergebnis sowie aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Alter, Bildungsniveau und Sprachregion dargestellt. Das PDF-Dokument steht auf der Ergebnisseite sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch zum Download bereit.

Open Data: Die Befragungsdaten des Wissenschaftsbarometer 2016 bei FORSbase

Die Erhebungsdaten des Wissenschaftsbarometer 2016 sowie detaillierte Informationen zu Datensatz und Erhebung können nun vom Online-Repositorium FORSbase heruntergeladen und für weitere akademische Forschung genutzt werden.

Mit FORSbase betreibt das Schweizer Kompetenzzentrum Sozialwissenschaften (FORS) ein Online-Repositorium für Forschungsdaten und Forschungsinformationen sozialwissenschaftlicher Projekte aus der Schweiz. Neu kann über die Plattform auf Daten und Informationen der ersten Befragungswelle des Wissenschaftsbarometer Schweiz aus dem Jahr 2016 zugegriffen werden. Die Nutzung ist dabei auf die akademische Forschung beschränkt.
Neben dem Datensatz, der 129 Variablen und 1’051 Fälle umfasst, wurden auch eine ausführliche Dokumentation der Datenerhebung, eine Beschreibung des Datensatzes und die Erhebungsinstrumente auf FORSbase hinterlegt.

Befragungsdaten des Wissenschaftsbarometer Schweiz 2016. Universität Zürich, Zürich. Distributed by FORS, Lausanne 2019. https://doi.org/10.48573/n0px-vf91